Sonntag, 20. April 2014

Ein weiterer Schritt zur Einsatzbereitschaft

Die Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSUKr) sollen bis Ende 2015 dazu befähigt werden, Aufträge im Bereich „Wach- und Sicherungsaufgaben“ wahrzunehmen. Bei der Ausbildung stehen die beiden Prinzipien „Reservisten führen Reservisten“ und „Reservisten bilden Reservisten aus“ im Vordergrund. Mitte März verlegten Teile der RSU-Kompanie Saarland (RSU-Kp SL) für eine Woche auf den Truppenübungsplatz im rheinland-pfälzischen Baumholder, um sich die entsprechenden Kenntnisse anzueignen und die nötige Praxiserfahrung zu sammeln.
Soldaten sind in Reihe angetreten
Antreten der RSU-Kp SL zum ersten Truppenübungsplatzaufenthalt (Quelle: LKdo SL/Kiefer)Größere Abbildung anzeigen
Am ersten Tag der Reservedienstleistung standen die Einschleusung der Reservisten verbunden mit einer medizinischen Eignungsprüfung sowie die Möglichkeit, die dienstlich gelieferte persönliche Ausstattung zu vervollständigen, auf dem Dienstplan. Nach der gemeinsamen Verlegung von Personal und Material ins Lager Aulenbach auf dem Truppenübungsplatz Baumholder und der entsprechend sicheren Einlagerung von Waffen, Munition und Gerät unterrichtete Major der Reserve (d.R.) Oliver Mohr, Chef der RSU-Kompanie Saarland, seine Soldaten über die Übungslage und den Auftrag der übenden Truppe: „Grundsätzlich sind Maßnahmen zur Erhöhung der militärischen Sicherheit zu ergreifen sowie der Objektschutz und das Überwachen der Ortschaften Niederalben über Kirrweiler bis Unterjeckenbach.“
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Soldaten stehen, knien und liegen in ihren Stellungen
Die Truppe zeigte großes Engagement beim Stellungskampf (Quelle: LKdo SL/Kiefer)Größere Abbildung anzeigen

Sicherheit geht vor

Am Ende des ersten Übungstages führte Hauptfeldwebel Thomas Zacharias, RSU-Unterstützungspersonal im Landeskommando Saarland und Sicherheitsoffizier am zweiten Übungstag, die zwingend erforderliche Sicherheitsbelehrung für alle Übungsteilnehmer durch: „Die Masse von Ihnen war sicherlich schon mal hier. Zumindest diejenigen, die im Südwesten gedient haben, sollten den Truppenübungsplatz in Baumholder und das Lager Aulenbach kennen. Nichtsdestotrotz ist unmittelbar vor jedem Truppenübungsplatz eine Belehrung durchzuführen.“ Mit dieser wurde sichergestellt, dass alle Teilnehmer auf dem gleichen Sachstand bezüglich der aktuell gültigen Sicherheits-, Umwelt- und Brandschutzbestimmungen waren und diese auch vor Ort beachtet und umgesetzt wurden.
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Soldat steht an einem Tisch auf dem ein Maschinengewehr liegt, mehrere Soldaten stehen um den Tisch herum
Die korrekte Handhabung des Maschinengewehrs MG3 wird erklärt (Quelle: LKdo SL/Kiefer)Größere Abbildung anzeigen

Gefechtsdienstausbildung in mehreren Schritten

„Während des ersten Tag- und Nachtschießens steht die grundlegende Gefechtsdienstausbildung der RSU-Kräfte sowie deren Führungskräfte im Vordergrund“, erklärte Hauptmann Daniel Kronz, Projektoffizier im Landeskommando Saarland den ersten Schritt der Ausbildung. „Der Leitende des Schießens, der Sicherheitsoffizier sowie die Sicherheitsgehilfen werden heute allesamt vom Stammpersonal des Landeskommandos Saarland gestellt. Zudem wird die Übung mehrmals in Truppstärke von vier Mann geschossen. Ziel ist es, den Kameraden der RSU-Kompanie Sicherheit in den Übungsabläufen zu geben, sie an die Schießbahn und deren Besonderheiten zu gewöhnen sowie deren Kommunikation untereinander in einer Bedrohungslage zu schulen. Wenn dieser Ausbildungsabschnitt erfolgreich abgeschlossen wurde, werden ab morgen die Reservisten selbst die Leitung des Schießens übernehmen, für die Sicherheit verantwortlich sein und die Sicherheitsgehilfen beim Schützen stellen.“
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Ein Geschoss hinterlässt eine Leuchtspur auf der Schießbahn bei Nacht
Bei Nacht wurde mit Leuchtspurmunition geschossen (Quelle: LKdo SL/Kiefer)Größere Abbildung anzeigen

Beförderung im Felde

Nach dem ersten Rennen des ersten Nachtschießens gab es für acht Mannschaftsdienstgrade der RSU-Kompanie eine positive Überraschung: Sie wurden allesamt befördert. Denn mit ihrer Teilnahme am Truppenübungsplatzaufenthalt hatten sie die erforderlichen Reservedienstleistungstage gesammelt. Bei der Beförderung sprach ihnen der Kompaniechef seinen Dank und die Anerkennung der Kompanieführung aus, dass sie von Anfang an und kontinuierlich an der kompletten Ausbildung teilgenommen und diese auch erfolgreich absolviert hatten. An die restlichen RSU-Soldaten gewandt, betonte Major Mohr: „Ihr seht, Engagement lohnt sich und wir sind mittlerweile soweit, dass wir jeden Kameraden befördern können, der die Voraussetzungen erfüllt. Dass soll für Euch alle Motivator sein, uns weiter treu zu bleiben, dann passiert auch was auf der Schulter.“ Insgesamt wurden im Rahmen dieser Reservedienstleistung zwölf RSU-Soldaten befördert sowie eine förmliche Anerkennung wegen vorbildlicher Pflichterfüllung an ein Mitglied der RSU-Kompanieführung erteilt.
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Zwei Soldaten unterhalten sich
Reservisten übernahmen die Leitung des Schießens (Quelle: LKdo SL/Kiefer)Größere Abbildung anzeigen

Reservisten führen und bilden Reservisten aus

„Heute steht für unsere Gruppenführer die Führung einer Gruppe mit insgesamt acht Mann während einer Bedrohungslage auf dem Ausbildungsplan“, beschrieb Major Mohr, der als Reservist an diesem Tag die Leitung des Schießens übernahm, die Herausforderung beim zweiten Tagschießen. „Die reibungslose und präzise Kommunikation in der Stellungslinie von Innen nach Außen und wieder zurück zum Gruppenführer ist bei dieser Größenordnung im Ernstfall überlebenswichtig.“ Diese Kommunikation untereinander sowie die Planung und Umsetzung einer Gefechtsübung konnte in mehreren Durchläufen geübt und in der Praxis optimiert werden. So dass am Ende des zweiten Ausbildungstages ein deutlicher Fortschritt auf allen Ebenen diagnostiziert werden konnte. Diesem Fazit konnte sich auch der Kommandeur des Landeskommando Saarland, Oberst Reinhard Felsmann, anschließen, der an allen Schießtagen zur Dienstaufsicht vor Ort war und sich mit eigenen Augen ein Bild über den Ausbildungsstand seiner – in der RSU beorderten – Reservisten gemacht hatte: „Wirklich eine gute Leistung. Sie haben sich eingebracht und auch in der Lage gelebt.“ Insbesondere den Gruppenführern rief er noch einmal ins Gedächtnis: „Beschränken Sie sich bei Ihrer Kommunikation auf das Wesentliche. In der Gefechtssituation ist immer Chaos. Das Wichtigste für Sie und Ihre Gruppe ist, wie Sie die gegnerischen Kräfte im Vorfeld am besten bekämpfen.“
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Soldaten sind in Reihe angetreten, weitere Soldaten unterhalten sich
Während der Inspektion der RSU-Kompanie Saarland (Quelle: LKdo SL/Kiefer)Größere Abbildung anzeigen

Inspizient zufrieden mit dem Ausbildungsstand

Am dritten Tag des Gefechtsdienstes blieben die Rahmenbedingungen gleich, lediglich die Schießbahn und somit das Übungsszenario wurden gewechselt. Am gleichen Tag besuchte auch der Inspizient für Reservistenangelegenheiten im Kommando Streitkräftebasis, Oberst Michael Nold, und sein Spiegeldienstposteninhaber, Oberst der Reserve Joachim Knoll die übende Truppe: „Ich war heute bei der RSU-Kompanie Saarland auf dem Truppenübungsplatz Baumholder in meinem Heimatland Rheinland-Pfalz. Mein erster Eindruck ist wirklich hervorragend. Am Ende konnte man sehen, wie gut sich die Ausbildung umsetzen lässt. Die Folge waren beste Schießergebnisse. Insgesamt kann ich nur sagen: Hier gab es einen professionellen Ansatz, der mit großer Freude in die Zukunft blicken lässt. Die RSU-Kompanie Saarland ist aus meiner Sicht auf einem guten Weg.“ Insbesondere war Oberst Nold davon begeistert, was man in 2013 vorbereitend schrittweise bereits alles durchgeführt hatte und der Truppenübungsplatzaufenthalt zeigte nun genau auf, wie gut die Ausbildung vor Ort aufgebaut worden sei. „Wichtig ist, dass die Reservisten, die diese Erlebnisse und diese Bilder jetzt mitnehmen, in ihrem Bekannten- und Freundeskreis darüber sprechen. So dass wir am Ende Einheiten aufbauen, die als Einheit auch tatsächlich für uns verfügbar sind.“ Im Hinblick auf die Mittlerfunktion der Reservisten betonte er, dass die Bundeswehr in den letzten Jahren erkannt habe, wie zunehmend wichtig es sei, in der Gesellschaft zu vermitteln, was die Bundeswehr eigentlich alles leistet. „Den RSU-Kräften kommt dabei eine wesentliche Bedeutung zu. Sie sind verankert in den jeweiligen Bundesländern und letztendlich die Gesichter in der Zukunft der Bundeswehr in den Bundesländern, da wir teilweise keine aktive Truppe mehr vor Ort haben.“

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